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Volunteerbericht von Sara [german]

Saras Volunteer-Bericht

Anreise

Am 1. September hieß es „Auf nach Nepal!“ und meine 3-monatige Reise in dieses wunderbare Land begann. Gemeinsam mit Magdi, die ich erst ein paar Wochen zuvor kennengelernt hatte, flogen wir von Wien über Doha nach Kathmandu. Zufällig hatten wir denselben Flug gebucht.
In Kathmandu gelandet wurden wir von Rewant, dem Mann von Direktorin Manisha, herzlich empfangen und machten uns auf den Weg zur Schule. Nach einer 1-stündigen doch sehr abenteuerlichen Anfahrt über holprige Straßen wurden wir von Mummy, Devika, Sunil und Pemba bei der Schule empfangen. Wir bezogen unser Zimmer und wurden mit köstlichen Speisen verwöhnt.

Wir wurden von allen so herzlich empfangen! Von Beginn an fühlte ich mich zuhause und ich hatte den Eindruck, in einer großen Familie aufgenommen worden zu sein.

Am zweiten Tag wurden wir von Manisha, der Direktorin, durch das Schulgebäude geführt und sahen dabei auch die Schulkinder zum ersten Mal. Gemeinsam besprachen wir unsere Arbeit und wie wir vorgehen sollten. Außerdem erhielten wir die Namenslisten der Kinder, um uns einen besseren Überblick verschaffen zu können.

Unsere Arbeit – die Hausbesuche

Unsere Arbeit war es nämlich, die Storys der Kinder auf der Website vollständig zu erneuern. Dafür besuchten wir diese zu Hause, um uns ein genaueres Bild davon machen zu können, in welchen Verhältnissen sie leben. Wir machten Fotos von den Kindern und stellten ihnen ein paar persönliche Fragen, um einen besseren Einblick zu bekommen.

Es war teilweise erschreckend zu sehen, unter welchen Umständen die Kinder leben. Oft nur ein kleines Zimmer mit einem Bett, das sich die ganze Familie teilt. Die Küche befindet sich häufig im selben Raum wie das Bett oder manchmal sogar im Freien. Gekocht wird meistens mit Gas oder auch über offenem Feuer.

Trotz der schwierigen Umstände machten die Menschen einen fröhlichen und offenen Eindruck. Bei den Hausbesuchen wurden wir von den Familien der Kinder sehr oft zu Tee und Keksen eingeladen. Auch die Kinder waren besonders offen und freuten sich immer, wenn sie uns sahen.

 

Festivals

Generell wurden wir außerordentlich herzlich in die Familie rund um Manisha und Mummy aufgenommen und durften zahlreiche Festivals mit ihnen feiern.
Etwa 3 Wochen nach unserer Ankunft feierten wir den „Women’s Day“ in der Schule. Von Mummy und Manisha durften wir uns die typische Kleidung „Sari“ ausborgen. Außerdem wurden uns von Manisha die Haare typisch nepalesisch eingeflochten. Die Kinder führten verschiedenste Tänze auf und die Stimmung war beeindruckend.

Ende Oktober stand dann das größte Festival des Jahres an - „Dashain“. Auch hier durften wir die Traditionen hautnah miterleben und konnten bei den Familienfeiern dabei sein. Für dieses Fest kauften wir uns gemeinsam mit Manisha eine „Kurta“. Es war wunderschön zu sehen, wie die Feste in Nepal gefeiert werden und welche Traditionen es gibt.

Noch pünktlich zum Festival kamen dann Tom, Akshobhya, meine Eltern und mein Bruder aus Österreich. Wir verbrachten eine
wunderbare Zeit gemeinsam. Die „Ganesh-Cabin“ und das „Joy Source Resort“ machten für meine Familie den Aufenthalt perfekt. Meine Eltern konnten ihr Patenkind Rachana besuchen und mit Tom durften wir neben all seiner eindrucksvollen Arbeit eine großartige Zeit verbringen.

Anfang November verabschiedete ich mich dann von Magdi, weil sie Richtung Thailand weiterreiste. Auch meine Eltern flogen wieder zurück nach Österreich und ich verbrachte die letzten 4 Wochen alleine.

Mitte November wurde das „Tihar“ Fest gefeiert. Alle Häuser wurden mit Lichtern geschmückt, die nächst gelegene Stadt Pharping erstrahlte plötzlich in allen Farben. Ich verbrachte wunderschöne Tage mit Mummy und Mamata, der Schwester von Manisha. Geendet hat das Festival dann mit dem Tika-Tag.

Ausflüge

Gemeinsam machten wir verschiedenste Ausflüge. Gleich in der ersten Woche zeigten uns Mummy und Devika die Stadt Pharping, die man in nur 30 Minuten zu Fuß erreichen kann und die als ein spirituelles Zentrum in Nepal gilt. Von hier aus wurde der Buddhismus im 8. Jahrhundert von Guru Rinpoche nach Tibet gebracht. Buddhismus und Hinduismus sind in Pharping allgegenwärtig.
Zurück ging es für uns dann mit dem Local Bus. Ein Abenteuer für sich.

Außerdem fuhren wir mit Mummy und Manisha nach Kathmandu. Neben all den Sehenswürdigkeiten hinterließ der Straßenverkehr der Metropole einen bleibenden Eindruck.
Ein weiteres Highlight war die Fahrt zu einem zwei Stunden entfernten Wasserfall. Mit zwei vollgepackten Autos machten wir uns auf den Weg und verbrachten trotz des schlechten Wetters einen unglaublich schönen Tag.

 

Abschließende Worte

Die Kinder habe ich in den 3 Monaten sehr in mein Herz geschlossen. Sie sind so herzlich und offen und zauberten mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Ich habe sehr gerne Zeit in den Pausen mit ihnen verbracht.

 

Alle kümmerten sich beeindruckend um uns. Mummy versorgte uns jeden Tag mit herrlichem Essen, das ich bis heute noch vermisse. Auch Manisha und Rewant hatten immer ein offenes Ohr für uns. Wir konnten jederzeit zu ihnen gehen, falls es irgendein Problem gab.

Abschließend kann ich sagen, dass ich unfassbar dankbar für die Zeit in Nepal bin. Es fühlt sich teilweise noch immer surreal an, was ich in diesen 3 Monaten alles erleben durfte. Zu sehen, welch ein großartiges Projekt hier entstanden ist und wie sehr den Kindern dort geholfen wird, ist unglaublich schön. Die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen sind ansteckend.

Ich werde mich immer gerne an die Zeit zurückerinnern und bin dankbar für die wundervollen Menschen, die ich kennengelernt habe.

Danke, dass ich ein Teil davon sein durfte – auf ein baldiges Wiedersehen!